Parodontologie
Parodontitisbehandlung
Parodontitis, umgangssprachlich oft Parodontose genannt, ist eine chronische entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Viele Menschen leiden an Parodontitis. Die Entzündung beginnt meist schleichend, erst harmlos und ohne Schmerzen. In einem schubweise verlaufenden Prozess zerstört sie Gewebe und Knochen, die für den Halt der Zähne verantwortlich sind. Das kann Jahrzehnte dauern oder bei aggressivem Verlauf auch nur Wochen oder Monate. Meist ist anfangs nur der Zahnfleischsaum entzündet. Häufig ist Zahnfleischbluten ein erster Hinweis auf eine Parodontitis. Am Ende stehen ohne Behandlung oft die Lockerung und der Verlust von Zähnen, auch von solchen, die frei von Karies oder Füllungen waren.
Ursachen
Die Ursachen und Risikofaktoren sind mangelnde oder fehlende Zahnpflege, falsche Ernährung, Fehl- oder Überbelastung, Störungen des Immunsystems, Tabakkonsum, psychischer Stress und häufig eine erbliche Veranlagung oder eine aggressive Bakterienflora.
Warnsignale, über die Sie uns informieren sollten:
Rötung des Zahnfleisches, Schwellung des Zahnfleisches, Zahnfleischbluten bei Zahnpflege, Zahnfleischrückgang
Behandlungsphasen der Parodontitis
1. Früherkennung
Kontrolluntersuchung einmal pro Halbjahr, spezielle Untersuchung auf Parodontitis-Risiko (PSI)
2. Vorbehandlung/ Vorsorge
Professionelle Zahnreinigung Labortest zur Bestimmung des Parodontitis-Risikos (genetischer Test), Labortest zur Keimbestimmung (Parodontitis-Markerkeime)
3. Basisbehandlung
Ultraschallgestützte Reinigung der Zahnfleischtaschen unter örtlicher Betäubung
4. Chirurgischer Eingriff
Bei besonders tiefen Zahnfleischtaschen oder wenn die Basisbehandlung nicht zu einer Besserung geführt hat (Rezidiv) Einbringen von lokalem Antibiotikum direkt in die Zahnfleischtaschen, gesteuerte Geweberegeneration (GTR), Einbringen von Knochenersatzmaterialien
5. Nachsorge
Parodontitis ist eine chronische Erkrankung. Wer einmal daran erkrankt war, muss dauerhaft Nachsorge betreiben (Kontrolluntersuchungen, Professionelle Zahnreinigungen etc.). Das Risiko, dass die Erkrankung wieder aufflammt, ist ansonsten sehr hoch. Durch zahnärztliches Eingreifen kann das Fortschreiten der Parodontitis gestoppt werden!